Ein Unternehmen zu kaufen ist an sich bereits ein komplexes und oft auch multidisziplinäres Verfahren. Wenn es um den Kaufpreis geht, ergeben sich wiederum verschiedene Fragen und gegensätzliche Positionen. Während der Verkäufer eher optimistische Preise vorschlägt, möchte der Käufer nicht «die Katze im Sack» kaufen und zu viel bezahlen.
Grundsätzlich gibt es für den Kaufpreis drei Ansätze, auf die nachfolgend näher eingegangen wird: Locked-Box, Closing Accounts und Earn-out.
Locked-Box
Bei dieser Variante wird ein fixer Festpreis vorgesehen. Wird ein Festpreis vereinbart, so bleiben Veränderungen des Unternehmensvermögens zwischen Abschluss und Vollzug des Kaufvertrages unter dem Aspekt des Preises unberücksichtigt. Die Vereinbarung eines Festpreises ist eher verkäuferfreundlich, denn der Verkäufer hat dann bereits bei Vertragsabschluss grundsätzlich Gewissheit darüber, wie hoch sein Verkaufserlös ausfallen wird. Für den Verkäufer ist dies in der Regel nachteiliger, denn er weiss (noch) nicht, ob er tatsächlichen Wert wiedergibt.
Closing Accounts
Bei der Closing-Accounts Variante wird in berechneter Kaufpreis nach am Stichtag des Verkaufs nach vorher bestimmten Regeln angepasst. Hierbei handelt es sich in der Regel um einen Nettoschuldenausgleich, bei dem der Preis an den Saldo von zinstragenden Verbindlichkeiten und liquiden Mitteln des Unternehmens angepasst wird.
Earn-out
Beim Earn-out wird der Kaufpreis vom Erfolg des zu kaufenden Unternehmens nach der Übernahme abhängig gemacht. Hierbei kann sich der Preis z.B. in Abhängigkeit vom Gewinn, dem Umsatz oder anderer Ertragsgrössen nach oben oder nach unten ändern. Dies gibt dem Käufer Sicherheit, dass er nicht zu viel für das Unternehmen bezahlt, sollte sich ein Umsatzeinbruch herausstellen.